Neuheit: "Swiss Index monetär"

Auf dem Weg zu dieser neuen Kuh, braucht es eine neue Wahl und Gewichtung der für die Zucht relevanten Merkmale. 

Als Teilprojekt des Innosuisse-Projektes „Wiesenmilch plus“ konnte die IG Neue Schweizer Kuh zusammen mit der IP Suisse und der HAFL eine fundierte Grundlage für die Zucht erstellen. Die Rohdaten von 37 Milchwirtschaftsbetrieben die graslandbasierte Milch produzieren, flossen in eine wissenschaftliche Arbeit ein. Entstanden daraus ist der erste monetäre Zuchtwert, welcher den wirtschaftlichen Mehrwert der passenden Genetik in Franken pro Jahr aufzeigt.

Die Grundlage

Als Grundlage für die Schätzung des SWI monetär dient ein Modell, das den vergleichbaren Deckungsbeitrag pro Kuh und Jahr kalkuliert. Einen grossen Einfluss hat erwartungsgemäss der Milcherlös, abhängig von der Milchmenge und den Milchgehalten. Zudem wird berücksichtigt, wenn Milch aufgrund von Euterbehandlungen oder hohen Zellzahlen nicht verkauft werden kann.

Der Erlös Tierverkauf hängt vor allem von der Nutzungsdauer und der Zwischenkalbezeit ab. Die Remontierungskosten sind ebenfalls berücksichtigt und werden von der Nutzungsdauer und dem Erstkalbealter geprägt.

Die Kosten für Ergänzungsfutter fliessen leistungsabhängig und die Besamungskosten aufgrund der Anzahl Besamungen in die Schätzung ein. Die Tierarztkosten werden basierend auf den erfolgten Behandlungen berücksichtigt.

Die neue Gewichtung für Milch- und Zweinutzungsrassen

Im Rahmen der Weiterentwicklung des SWI wurden die Gewichte der berücksichtigten Merkmale angepasst. Die Milchproduktionsmerkmale sind in der Summe leicht höher gewichtet als beim bisherigen SWI (20% anstelle 17%).

Die Fitnessmerkale haben in der Summe die gleiche Gewichtung (48%). Die Nutzungsdauer verliert an Gewicht, dafür werden die Hauptabgangsursachen Fruchtbarkeit und Eutergesundheit stärker berücksichtigt. Für die Eutergesundheit fliesst nebst der Zellzahl neu auch die Mastitisresistenz ein.

Die Exterieurmerkmale verlieren etwas an Gewicht (-3%). Die Kreuzbeinhöhe behält ihre hoch negative Gewichtung, da vor allem die Umbaukosten für den Stall die Kosten in die Höhe treiben.

Für die Zweinutzungsrassen wird neu der Fleischindex berücksichtigt (6%), dafür wird hier die Kreuzbeinhöhe entsprechend weniger gewichtet.

Die Unterschiede

Gegenüber dem ISET von Holstein/Redholstein ist im SWI monetär die Grösse stark negativ gewichtet. Die Gesundheitsmerkmale, allen voran Persistenz und die Mastitisresistenz fliessen in den SWI monetär ein. Dagegen fliesst die Produktion mit Milch und Gehalt weniger stark in den SWI ein.

Gegenüber dem ISET von Swiss Fleckvieh werden Fitnessmerkmale mit Mastitisresistenz, Fruchtbarkeit und Persistenz klar stärker gewichtet. Im SWI monetär wird im Gegensatz zum ISET die Grösse klar negativ gewichtet.

Weiterhin unterscheiden sich der WZW von Brownswiss und der SWI monetär sehr gering. Mit dem SWI monetär werden die Produktionsmerkmale geringer gewichtet. Dafür sollen Tiere, welche Stärken bei den Zellzahlen, der Fruchtbarkeit und mittlerer Grösse einen höheren SWI monetär erzielen.

SWI monetär- wie interpretieren?

Der Swiss Index wird neu als Frankenwert angegeben. Ein Stier mit einem SWI von 600 macht seine Töchter um Fr. 300.- pro Jahr genetisch besser. Der Wert kann also gleich, wie andere Zuchtwerte interpretiert werden. Die Stierenempfehlungsliste zeigen verfügbare Stiere aller Milch- und Zweinutzungsrassen.

Für weitere Fragen zum SWI melden sie sich bei Jörg Hannes, HAFL Zollikofen.